Es gibt verschiedene Gründe ein physikalisches Windows in eine virtuelle Maschine zu kopieren. So kann man z.B. sein altes Windows 7 virtuell unter einem neu aufgesetztem Windows 10 betreiben. Dabei darf aber nicht vergessen werden, dass auch das virtualisierte Windows seine eigene Lizenz benötigt!

Der Vorgang des P2V wird hier anhand eines Windows 7 exemplarisch erklärt. Bei XP waren dafür noch mehr Schritte nötig. Auch wenn dies im eingeschalteten Zustand möglich ist, wird hier der sicherere Weg bei ausgeschaltetem Windows gewählt.

Übersicht in Stichpunkten

  1. Ausschalten des zu kopierenden Windows
  2. Ausbau der zu kopierenden Festplatte
  3. Anschluß an einen anderen Computer (z.B. über USB)
  4. Kopiervorgang Festplatte in Disk-Image
  5. Konvertierung in VDI (optional)
  6. Erstellung einer Virtualbox-VM und Einbindung des Disk-Images
  7. Installation der VirtualBox-Tools innerhalb der VM

Die VM kann selbstverständlich später auf einen anderen Computer kopiert werden.

Benötigte Tools unter Windows

Kopieren der Festplatte ins Disk-Image

Nachdem das zu kopierende Windows ordnungsgemäß heruntergefahren wurde, ist die Festplatte auszubauen und per USB an einen anderen Computer anzuschließen. Es sollte in der Datenträgerverwaltung geprüft werden, welche Laufwerksbuchstaben Windows vergeben hat. Hier ist es nur D:. Es können aber durchaus mehrere Partitionen auf einer Festplatte liegen, die unter Umständen alle gesichert werden müssen.

disk2vhd starten

Jetzt ist das Tool disk2vhd.exe mittels Rechtsklick als Administrator auszuführen.

disk2vhd starten

Die passenden Volumes (hier nur D:) sind auszuwählen und zu sichern. Es wird kein Volume Shadow Copy benötigt, da es sich nicht um ein laufendes Windows handelt.

disk2vhd save to VHDX

Konvertieren des Disk-Image von VHD zu VDI

Zum Konvertieren muß die Eingabeaufforderung gestartet werden. Dort ist dann in der Verzeichnis des Disk-Image zu wechseln und folgender Befehl auszuführen:

cd \p2v-disks
"C:\Program Files\Oracle\VirtualBox\VBoxManage.exe" clonehd "System-Disk.vhdx" "System-Disk.vdi" --format vdi
0%...10%...20%...30%...40%...50%...60%...70%...80%...90%...100%
Clone medium created in format 'vdi'. UUID: 37f1960e-e74e-4c0e-a62c-ed2d295c013e

Erstellen der VM

Eine neue virtuelle Maschine wird in VirtualBox über den Menüpunkt Maschine, Neu (oder Strg+N) erstellt. Es muß ein eindeutiger, noch nicht vergebener Name gewählt werden. Außerdem ist es Witchig anzugeben, welches Windows in der VM laufen soll. Da das von uns virtualisierte Windows ein Windows 7 32-Bit war, ist dies auszuwählen.

Neue VM erstellen

Ja nach Verfügbarkeit ist der neuen VM Arbeitsspeicher zuzuweisen. Eine Festplatte sollte nicht hinzugefügt werden. Dies kommt später.

Neue VM RAM Neue VM Disk

Klicken Sie auf den Menüpunkt Maschine, Im Explorer zeigen und kopieren das Disk-Image in das Verzeichnis der VM.

VM Disk kopieren

Jetzt kann das Image der VM hinzugefügt werden. Hierzu klicken Sie auf den Menüpunkt Maschine, Ändern (oder Strg+S) und wählen dort Massenspeicher aus. Klicken Sie auf Vorhandene Platte auswählen und wählen Sie die gerade kopierte Datei aus.

VM Disk hinzufügen VM Disk hinzufügen2

Anschließend sollte die Massenspeicher Sektion der VM so aussehen:

VM Disk hinzugefügt

Klicken Sie auf OK um die Änderungen zu bestätigen. Jetzt kann die VM im Menü durch einen Klick auf Maschine, Starten, Normal starten gestartet werden.

Nach der Anmeldung an Windows müssen nun noch die VirtualBox-Tools installiert weden.

Da es im Netzwerk keine zwei Computer mit gleichem Namen geben sollte, ist auch zu überlegen, ob das Windows der gerade erstellten VM einen neuen Namen bekommen sollte, bevor der ursprünglich Computer wieder mit diesem Namen neu installiert wird.